Die Idee, mit einem PC ein für europäische Verhältnisse normgerechtes Fernsehsignal mit 50 Hz Bildwiederholfrequenz und 15.625kHz Zeilenfrequenz im Zeilensprungverfahren (Interlace) zu erzeugen, ist nicht neu und wird mit dem hier vorliegenden Programm zur Realität. Es ermöglicht die Erzeugung eines TV RGB-Signals am Ausgang der VGA-Karte zum direkten Anschluß eines Fernsehgerätes mit SCART RGB- Eingang, wobei nur zwei Widerstände benötigt werden. Leider werden im Moment nur die folgenden Grafikkarten unterstützt:
Zur Nutzung der og. Grafikmodi im TV-Modus ist es notwendig, das Programm
Achtung !!! Zwischen Fernsehgerät und Computer besteht meistens eine Spannungsdifferenz von ca. 200 Volt. Um lästiges Zusammenzucken und Schäden an Bauteilen zu vermeiden, sollte zuerst dieser Potentialunterschied mit einer Masseverbindung beseitigt werden. Am einfachsten ist die Zusammenschaltung, wenn das Fernsehgerät einen SCART-Eingang besitzt. Sie ist in der Datei "scart.gif" gezeigt. Bei manchen Geräten ist es notwendig, den SCART-Eingang mit einer Schaltspannung an Pin 8 zu aktivieren.
Eine andere, ebenfalls sehr einfache Variante ist die Nutzung eines RGB/FBAS-Wandlers.
Diese Platinen haben den Vorteil, daß die RGB-Eingangsschaltung mehrere Variationen zuläßt, damit läßt sich ein breites Spektrum von RGB-Signalen aus verschiedenen Video-Quellen in ein FBAS-Signal konvertieren. Nähere Informationen sind in der Zeitschrift Funkamateur 11/90 (s. Literaturhinweise) enthalten.
Der VGA->TV-Converter besteht aus ca. 250 Zeilen Assembler-Quelltext. Hauptbestandteile sind: Chip-Erkennung, Interrupt-Routine und TSR-Verwaltung. Der wichtigste Teil ist die Interrupt-Routine. Diese wird in den Softwareinterrupt 10H zur Bildschirmsteuerung eingeschleift und überprüft somit ständig, ob einer der og. Modi eingeschaltet wird. Wenn ja, dann wird zunächst auf Standardtakt von 25MHz geschaltet. Dann wird dieser Takt noch einmal halbiert, und in den Interlace-Modus gewechselt, so daß nun nach der Korrektur des Zeitverhaltens im Bildschirm-Controler (CRTC) ein TV- gerechtes Signal am Ausgang anliegt. Die Genauigkeit dieses Signals hängt im Wesentlichen von der Genauigkeit der 25MHz und der Auflösbarkeit der Zeitschritte im CRTC ab. Da die Zeilendauer bei einer späteren PAL-Kodierung genau 64 us betragen muß, kann es bei dieser zu geringfügigen Farbfehlern kommen. Diese sind jedoch im nichtprofessionellen Bereich völlig vernachlässigbar. Durch die ansonsten sehr gute Bildqualität ist die Softwarelösung sicherlich ein akzeptabler Kompromiß gegeüber der doch wesentlich kostenintensiveren Hardwarelösung mit Zwischenspeicherung.